Portrait einer Feder

Sie lebt ein
unentdecktes Spiel
in den Lüften,
plustert sich im Gefieder
und räkelt sich
auf dem erdigen Boden.
Sie reist durch
ihre Welt ohne Ziel,
ohne Erwartung,
Eile oder Langeweile,
ohne Sorge und
Ängstlichkeit.
Sie landet weich
und harrt der Winde,
die sie wieder
mit sich tragen.
Ihr Schutz ist
ihre Wertlosigkeit.

Sie ist einzigartig, schön.
Sie tanzt auf ihrem Kiel,
zeigt stolz und erhaben
ihre verschiedenen Seiten.
Ihre hauchdünnen Härchen
bilden beinah spurlos
ein festes Kleid, das sich
in vielen zarten Nuancen
stetig wandelt und sein Grau
in alle Regenbogenfarben taucht.
Ihr Leben beweist sich
in Knicken, gebogenen Rissen,
aufgesperrten Öffnungen.
In Brüchen und verklebtem Flaum,
aber immer ehrlich und
ohne gebrochenen Stolz.

Schmimo